PROJEKT „BLAUPAUSE“ / CoEx 3.0

Das Projekt „BLAUPAUSE“ erforscht die komplexe Beziehung zwischen Wahrheit und Wahrnehmung und stellt die grundlegende Frage, ob Realität tatsächlich objektiv ist oder vielmehr als subjektive Erfahrung verstanden werden muss. Die Arbeit thematisiert den hochtechnologischen Umgang mit Informationen, der dazu führt, dass diese in starre Kategorien wie „Schwarz“ oder „Weiss“ eingeordnet werden. In diesem Prozess wird Wahrheit weder als subjektiv noch als objektiv wahrgenommen, sondern so stark fragmentiert, dass sie in ihrer Gesamtheit unverständlich und ungreifbar bleibt.

„BLAUPAUSE“ verfolgt einen mutigen konzeptionellen Ansatz und arbeitet mit einer monochromen Palette. Komplex geschichtete geometrische Formen treffen auf einen strengen, fast verzweifelten Hintergrund, der die Fragmentierung von Zeit, Raum, Wahrheit und Unwahrheit thematisiert. Die überlappenden Strukturen, die an architektonische Blaupausen erinnern, scheinen in einem Vakuum zu schweben und erzeugen einen eindringlichen Dialog zwischen Präzision und Entropie.

In meinem Projekt wird der Begriff Entropie im Sinne der Informationstheorie interpretiert. Hier beschreibt Entropie Unsicherheit oder den Informationsgehalt einer Nachricht – je mehr Möglichkeiten oder Variationen eine Nachricht haben kann, desto höher ist die Entropie. Gleichzeitig wird der Begriff metaphorisch genutzt, um den Zerfall von Strukturen, die Zunahme von Chaos oder das Nachlassen von Ordnung in sozialen, wirtschaftlichen oder kulturellen Systemen darzustellen.

Meine künstlerische Praxis setzt sich kontinuierlich mit Themen wie Technokratie, der unkontrollierten Ausbreitung von Lebensräumen und der überwältigenden Informationsflut auseinander. Meine Werke bestehen aus zahlreichen kleinen Elementen, die sowohl eigenständig als Kunstwerke funktionieren als auch zu großformatigen Kompositionen zusammengefügt werden können. Trotz dystopischer Ansätze ist mir eine klare grafische und visuelle Ordnung ein zentrales Anliegen.

Dieses Projekt passt perfekt zur Thematik der Ausschreibung, da es die Grenzen zwischen Wahrheit und Wahrnehmung nicht nur erforscht, sondern auch in eine immersive visuelle Sprache übersetzt, die den Betrachter unmittelbar anspricht, herausfordert und inspiriert.